Ein Blick zurück (3)

Schachfreund Rudi Böker hatte in der Festschrift „50 Jahre Schachfreunde Schwerte“ von den „Drei Musketieren“ der fünfziger und sechziger Jahre gesprochen – gemeint waren Max Schlesinger, Hans-Jürgen Heyrich und Rudolf (Rudi) Bedenbender. Max‘ und Hans-Jürgens Vereinsgeschichte wurden schon in den ersten beiden Rückblicken behandelt. Heute soll es um Rudi Bedenbender gehen.

                                                                                                                                                                                                                                                               

Rudi war wohl – so Schachfreund Rudi Böker – von den drei spielstarken Bedenbender-Brüdern im Verein – Harald, Siegfried und eben Rudi – der stärkste Spieler. 1959 holte er – mit 16 Jahren – seinen ersten Vereinstitel bei den Schachfreunden Schwerte. 1960 wurde er Meister der Schachgemeinschaft Groß-Dortmund im Normalschach und Blitzen, im Verband Industriegebiet wurde er Jugendmeister und auf NRW-Ebene und bei den Deutschen Jugendeinzel-Meisterschaften belegte er jeweils den Rang 4 bis 6 hinter dem späteren deutschen Großmeister Helmut Pfleger:

14. Deutsche Meisterschaft der Jugend (West), Großrosseln 1960

Jugendeinzel 30.07.-14.08.1960, Rundenturnier mit 16 Teilnehmern

Pl. Teilnehmer Punkte

1. Helmut Pfleger (Bayern) 12,5

2. Peter Staller (Hessen) 12,0

3. Rolf Bernhardt (Pfalz) 10,5

4. Paul Ellrich (Mittelrhein) 9,5

5. Rudolf Bedenbender (NRW) 9,5

6. Siegfried Weiß (Hamburg) 9,5

7. Thomas Schwenkreis (Baden) 9,0

8. Wolfgang Schmid (Württemberg) 9,0

9. Jürgen Haakert (NRW) 7,5

10. Wilfried Toewe (Niedersachsen) 7,0

11. Peter Häußler (Bayern) 6,5

12. Horst Grieme (Weser-Ems) 6,0

13. Gert Nieß (Berlin) 5,5

14. Hartmut Brozus (Schleswig-H.) 5,0

15. Gisbert Wentz (Saarland) 1,0

16. Hansjörg Schreier (Saarland) 0,0

Quelle: Engelhardts Schach-Taschen-Jahrbuch, 1962, S.117 (komplette Tabelle)

Weitere sehr starke Platzierungen bei diesen Turnieren schlossen sich in den nächsten Jahren an. Wie stark Rudi war, zeigen diese Zahlen: 1962 hatte er in der nationalen Jugendrangliste umgerechnet eine DWZ von 2100, der spätere WM-Kandidat Großmeister Robert Hübner 2200 – der 1961 gegen Rudi zweimal den Kürzeren zog!  Ab 1964 konzentrierte sich Rudi auf sein Studium, später zog es ihn nach Niedersachsen. Was hätte Rudi wohl im Schach alles erreichen können, wenn er seine Schachkarriere fortgesetzt hätte?

Hier Rudis Vereinstitel-Score aus den Jahren 1959 bis 1965:

Vereinsmeisterschaft 1 Sieg
Stadtmeisterschaft 1 Sieg
Vereinspokal 1 Sieg
Blitz-Vereinsmeisterschaft 2 Siege
Blitz-Stadtmeisterschaft 4 Siege